Sommer im Aquarium

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2014-06-20 19:19:00 / Allgemein

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Die Schafskälte ist fast vorbei und der Sommer kann kommen.

Mit hohen Temperaturen aber treten auch häufig Probleme im Aquarium auf. Garnelen vertragen durchaus eine Zeit lang höhere Temperaturen, auch wenn wir sie meist bei etwas über 20° C halten.

Steigt die Temperatur des Wassers jedoch über 25° C, kann es zu Sauerstoffmangel kommen, denn je wärmer das Wasser, desto weniger Sauerstoff ist im Wasser gelöst. Eine gute Sauerstoffsättigung ist aber eine der wichtigsten Bedingungen für die Gesundheit von Garnelen.

Ein mögliches weiteres Problem besteht in den Bakterienstämmen im Aquarium, die sich bei steigenden Temperaturen deutlich schneller vermehren. Da sie beim Stoffwechsel Sauerstoff verbrauchen, verschärfen sie das Problem des Sauerstoffmangels im Becken. Und auch krankheitsverursachende Keime können sich bei höheren Temperaturen noch schneller vermehren und so zu einer Gefahr werden - nicht umsonst sind Hochzuchtgarnelen gerade im Sommer immer wieder Thema in vielen Threads der einschlägigen Foren.

Steigt die Temperatur sehr stark, können auch die Pflanzen darunter leiden, je nach Art und Temperatur sogar bis zum Absterben.

Was tun, wenn es wärmer wird?

Grundsätzlich sorgen wir in unseren Becken immer für eine gute Oberflächenbewegung. Düsenstrahlrohre, die oberhalb des Wassers angebracht sind, so dass das Wasser plätschert, sind bei uns üblich. Zugegeben, fürs Wohnzimmer ist das nichts, aber es bringt viel. Wassertemperaturen bis 25° C machen uns dann noch keine gesteigerten Sorgen.

Wer es leiser mag, sollte den oft am Filter vorhandenen Diffusor verwenden um so wenigstens etwas Luft ins Becken zu bringen. Bei empfindlichen Arten (in der Regel alle Arten die mit Caridina im Namen beginnen) verwenden wir Söchting Oxydatoren.

Der Vorteil des Oxydators ist, dass die Menge an abgegebenem Sauerstoff in Abhängigkeit von der Temperatur steigt bzw. fällt. Außerdem wird kein CO2 ausgetrieben. Hier ist eine wöchentliche Kontrolle des Füllstands erforderlich, da die Oxydatorlösung bei der Sauerstoffproduktion verbraucht wird.

Das Sauerstoffproblem ist damit schon mal effektiv gelöst, der Oxydator löst aber auch in gewissem Umfang die bakteriellen Probleme. Zum einen verbessert die maximale Sauerstoffsättigung den Stoffwechsel der "guten" Bakterien und hilft die Wasserwerte deutlich zu stabilisieren. Zusätzlich liegen ab Erreichen der Sauerstoffsättigungsgrenze zusätzlich Sauerstoffradikale vor. Die Sauerstoffradikale haben eine desinfizierende Wirkung.

Bleibt das Temperaturproblem, das sich je nach Aufstellort des Aquariums schwieriger zu lösen darstellt.

Oft reicht es, die Abdeckungen der Aquarien zu öffnen oder ganz abzunehmen.

Da auch das Licht oft viel Wärme erzeugt, wird die Beleuchtung zur Tageszeit der größten Hitze besser abgeschaltet.

Auch mit Wasserwechseln erreicht man eine effektive Temperaturabsenkung. Bitte hierbei aber vorsichtig vorgehen und die Temperatur pro Stunde nicht weiter als 1 Grad Celsius absenken, also lieber den Wasserwechsel mit kaltem Wasser auf mehrere Wechsel aufteilen.

Hilft das alles nicht oder ist aus diversen Gründen nicht praktikabel, bleibt noch die Möglichkeit, das Aquarium mittels Ventilatoren zu kühlen. Durch den Luftzug entsteht Verdunstungskälte, wir kennen das z. B. vom Fahrtwind. Damit lässt sich ein Aquarium sehr gut um 4 bis 5 Grad Celsius herunterkühlen.

Wir hoffen, für euch sind ein paar Tipps dabei, die euch helfen, eure Tiere gesund über den Sommer zu kriegen. Habt ihr noch weitere Tipps? Dann her damit!